Stuhlgang: Was ist normal?

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Unser Stuhlgang ist ein oft tabuisiertes Thema, über das nur selten gesprochen wird. Dabei ist Verstopfung ein häufiges Problem, mit dem viele Menschen zu kämpfen haben. Die Scheu, über unsere Verdauung zu sprechen, resultiert oft daraus, dass wir diese als höchst intime und persönliche Angelegenheit betrachten.

Doch gerade, weil wir uns selten trauen, über unsere Toilettenroutine zu sprechen, fehlt uns oft das nötige Wissen, um unserem Körper zu helfen. Dabei gibt es viele sichere und wirksame Mittel und Methoden, die zu einem regelmäßigeren und angenehmeren Stuhlgang beitragen können.

Auch wenn es uns unangenehm erscheinen mag, ist es wichtig, über Toilettengewohnheiten zu sprechen und Hilfe zu suchen, wenn wir Probleme haben. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass wir unseren Körper und unsere Gesundheit optimal unterstützen und das Leben unbeschwerter genießen können. Um jedoch zu verstehen, was einen normalen Stuhlgang ausmacht, müssen wir zuerst definieren, was damit gemeint ist.

Häufigkeit des Stuhlgangs: Wie oft ist normal?

Wie oft machst du dein „großes Geschäft“? Eine allgemeine Regel besagt: Wenn du mehr als dreimal am Tag gehst, hast du wahrscheinlich Durchfall. Wenn du hingegen weniger als dreimal pro Woche auf die Toilette gehst, könntest du an Verstopfung leiden.8–9,11

Die Häufigkeit des Stuhlgangs variiert von Person zu Person. Daher unterscheidet sich auch die individuelle Einschätzung dessen, was als „normal“ gilt. Dennoch ist es hilfreich, dass du auf deine Toilettengewohnheiten achtest, um Veränderungen wahrzunehmen. Denn sollten plötzlich deutliche Veränderungen auftreten, könnte dies ein Hinweis auf Krankheiten sein. Suche in diesem Fall ärztlichen Rat auf.8–9,11

Sehen wir uns nun beide Beschwerden genauer an.
 

Durchfall (Diarrhö)

Von Durchfall spricht man, wenn jemand mehr als dreimal täglich sehr weichen oder flüssigen Stuhlgang hat, der dringend auftritt bzw. nur schwer zu halten ist.10

Es gibt zwei Arten von Durchfall: akuten und chronischen. Virale, bakterielle und parasitäre Infektionen sind die häufigsten Ursachen für akuten Durchfall. Chronischer Durchfall hingegen kann durch verschiedene Verdauungsstörungen verursacht werden. Falls du häufig an Durchfall leidest, solltest du dich an einen Arzt wenden.14

Verstopfung

In medizinischen Fachkreisen wird Verstopfung als ein Zustand beschrieben, bei dem Betroffene ihren Darminhalt nicht in adäquater Häufigkeit, nicht in ausreichender Menge oder nur unter Beschwerden ausscheiden können. Der Stuhl ist typischerweise klein und hart, was den Stuhlgang zusätzlich erschwert.

Verstopfung betrifft etwa 15 % der Bevölkerung und wird meist selbstständig erkannt und behandelt. Die Ursachen können vielfältig sein: Stress, eine ballaststoffarme Ernährung oder zu wenig Bewegung können das Entstehen einer Verstopfung begünstigen. Aber auch Medikamente sowie bestimmte Erkrankungen können eine Rolle spielen.11

Stuhlgang: Was ist normal?

Der Stuhlgang bildet den letzten Schritt des Verdauungsprozesses. Dieser beginnt mit der Nahrungsaufnahme und findet seinen Abschluss mit der Ausscheidung von festen unverdaulichen Nahrungsbestandteilen und Abfallprodukten, auch bekannt als Stuhl.2

Die Verdauung variiert von Person zu Person, ebenso wie der daraus resultierende Stuhlgang. Was für den einen normal ist, kann für den anderen ungewöhnlich sein. Um festzustellen, ob dein Stuhlgang „normal“ ist, ist es daher hilfreich, zunächst mehr über Stuhlgang zu erfahren.
 

Form

Mithilfe der Bristol-Stuhlformen-Skala (auch bekannt als Bristol Stool Form; BSF) kann der Stuhl in sieben Typen eingeteilt werden, basierend auf seiner Beschaffenheit und seines Aussehens.4

Im Allgemeinen signalisieren die Typen eins und zwei Verstopfung, drei bis fünf eine normale Verdauung und die Typen sechs und sieben Durchfall.5

Beschaffenheit

Wie sollte dein Stuhl beschaffen sein? Die BSF schlüsselt dies wie folgt auf:21

  • Typen 1–2: Zu hart! Dieses Aussehen und diese Konsistenzen können auf Verstopfung und einen erschwerten Stuhlgang hindeuten, der mit Schmerzen verbunden sein kann.6
  • Typen 3–4: Genau richtig! Dieses Erscheinungsbild beschreibt den „idealen“ Stuhl“.6
  • Typ 5: Normale Verdauung mit leichten Tendenzen für „zu weich“. Typ 5 kann womöglich auf einen Mangel an Ballaststoffen hindeuten. Ballaststoffe tragen dazu bei, Flüssigkeit aufzunehmen und den Stuhl zu festigen.6
  • Typen 6–7: Viel zu weich bzw. flüssig! Stuhl vom Typ 6 und 7 zeigt einen Durchfall an und kann auf Verdauungsprobleme hindeuten.6

Ursachen der Probleme mit dem Stuhlgang

Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die den Verdauungsprozess und den Transport durch den Darm (auch Darmtransit genannt) beeinflussen und den Stuhlgang damit beeinträchtigen können. Zu nennen sind hier Erkrankungen des Verdauungstraktes wie auch neurologische Erkrankungen, aber auch bestimmte Medikamente bzw. deren Nebenwirkungen gilt es zu beachten. Daneben können hormonelle Aspekte wie auch der persönliche Lebensstil eine Rolle spielen.

Im Folgenden werden wir uns einige dieser Ursachen ansehen.

Medizinische Ursachen

Verschiedene Erkrankungen des Verdauungstrakts können zu Störungen in der Darmfunktion führen und sich durch Verstopfung bemerkbar machen.  Dazu zählen unter anderem das Reizdarmsyndrom, Morbus Hirschsprung, Störungen der Beckenbodenmuskulatur oder ein Darmtumor.16

Daneben können auch neurologische Erkrankungen die normale Darmaktivität beeinträchtigen, zum Beispiel:29

  • Morbus Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Diabetische Neuropathie
  • Verletzungen des Rückenmarks


Falls du dir Sorgen machst, dass dein Stuhlgang auf ein zugrunde liegendes gesundheitliches Problem hindeuten könnte, hole bitte medizinischen Rat ein.

Medikamente

Insbesondere die folgenden Medikamente können Verstopfung verursachen:29

  • narkotische Schmerzmittel (Opioide)
  • aluminium- und kalziumhaltige Antazida
  • Kalziumkanalblocker
  • Diuretika
  • manche Medikamente gegen Depressionen (Antidepressiva)
  • Eisenpräparate
  • Medikamente gegen Krampfanfälle (Antikonvulsiva)

Lebensstil

Auch dein Lebensstil hat einen Einfluss auf deine Gesundheit. So können sich bestimmte Verhaltensweisen und Gewohnheiten auf deinen Stuhlgang auswirken:29

  • ballaststoffarme Ernährung, plötzliche Änderungen in der Ernährung
  • Mangel an körperlicher Aktivität, Bettlägerigkeit
  • Dehydrierung
  • Stress, Reisestress
  • Unterdrücken des Stuhldrangs
  • Jetlag oder andere Verschiebungen des Biorhythmus


Gut zu wissen: Obwohl es oft behauptet wird, gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass eine ballaststoffarme Ernährung, eine geringe Flüssigkeitsaufnahme oder mangelnde Bewegung zwangsläufig zu einer Verstopfung führen. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass eine bereits bestehende Neigung zur Verstopfung durch diese Faktoren getriggert wird30. Doch ungeachtet dessen bietet eine gesunde Lebensweise viele Vorteile für Deine Gesundheit.

Tipps für eine gesunde Verdauung

Ballaststoffreiche Ernährung

Wenn du unter Verstopfung leidest, ist eine Erhöhung deiner Ballaststoffzufuhr eine der ersten Maßnahmen, die du versuchen kannst. Ballaststoffe können deine Verdauung unterstützen, indem sie helfen, das Stuhlvolumen zu erhöhen und so die Durchgangszeit im Darm zu verkürzen. Allerdings solltest du deine Ballaststoffaufnahme allmählich steigern, um unangenehme Nebenwirkungen wie Blähungen zu minimieren.

Genügend trinken

Eine adäquate Flüssigkeitszufuhr ist für eine effektive Funktion des Verdauungssystems essenziell. Wasser ermöglicht den Transport von Nährstoffen zu den Zellen und die Ausscheidung von Abfallprodukten aus dem Körper. Es ist daher wichtig, sicherzustellen, dass du genug Wasser zu Dir nimmst. Experten empfehlen eine tägliche Trinkmenge von 1,5–2 Litern, um eine ausreichende Hydratation zu gewährleisten. Bei einer Steigerung der Trinkmenge über die empfohlene Trinkmenge hinaus kann kein Effekt auf die Verstopfung erwartet werden30.

Ausreichend bewegen

Regelmäßige körperliche Aktivität, beispielsweise Gehen, Laufen oder Krafttraining, kann dazu beitragen, die Darmpassagezeit zu reduzieren, was bedeutet, dass die Nahrung schneller aus dem Körper ausgeschieden wird. Dabei reicht ein altersgerechtes Maß an Bewegung bereits aus, um unsere Verdauung zu unterstützen; eine Steigerung darüber hinaus hat keinen gesicherten Nutzen. Im Gegensatz dazu kann körperliche Inaktivität, z. B. durch Bettlägerigkeit, die Passagezeit verlängern und somit Verstopfung begünstigen.

Richtige Haltung auf der Toilette

Die Art, wie man auf der Toilette sitzt, hat einen Einfluss auf den Stuhlgang. Hocken wird als ideale Körperhaltung für den Toilettengang betrachtet, da diese Position den Darm in eine natürlichere Position bringt und den Stuhlgang erleichtert.

Auf den Stuhlgang achten

Ein regelmäßiger und zufriedenstellender Stuhlgang ist wichtig für das Wohlbefinden und hat einen Einfluss auf die Lebensqualität. Natürlicherweise ist der Darm morgens und nach den Mahlzeiten am aktivsten – wenn möglich, plane hier etwas Zeit für deinen Toilettengang ein. Wenn sich das Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen, einstellt, solltet du dieses (wenn möglich) nicht ignorieren. Es ist ratsam, den Drang, auf die Toilette zu gehen, nicht zu unterdrücken, denn eine regelmäßige Unterdrückung des Stuhldrangs kann eine Verstopfung begünstigen.

Tipp 
Die motorische Aktivität des Darms ist im Schlaf gering, nach dem Aufstehen bereits groß und wird durch anschließende Nahrungsaufnahme nochmals stark gesteigert. Daher empfiehlt sich ein Frühstück mit nachfolgender Zeit für den Toilettenbesuch.

Abführmittel

Falls die zuvor genannten Maßnahmen zur Unterstützung einer trägen Verdauung nicht ausreichend wirksam sind, gibt es auch die Möglichkeit, auf Abführmittel zurückzugreifen. Gemäß dem Beipackzettel angewendet, stellen Abführmittel in der Regel eine effektive und sichere Behandlungsoption dar.

Es gibt verschiedene Arten von Abführmitteln, die sich in Ihrer Wirkweise und Anwendung unterscheiden. Ein Beispiel für ein schnell wirksames Abführmittel ist das seit über 70 Jahren bewährte Abführmittel DulcoLax®. Es regt nicht nur den Stuhlgang an und löst so die Verstopfung, sondern hilft auch unangenehme Begleitsymptome wie Blähungen, Pressen oder eine harte Stuhlkonsistenz zu reduzieren.

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Anwendungsgebiet: Zur Anwendung bei Verstopfung, bei Erkrankungen, die eine erleichterte Darmentleerung erfordern; zusätzlich bei DulcoLax® Dragées u. DulcoLax® Zäpfchen: sowie zur Darmentleerung bei Behandlungsmaßnahmen u. Maßnahmen zum Erkennen von Krankheiten (therapeut. u. diagnost. Eingriffe) am Darm. Warnhinweis: Wie andere Abführmittel sollten DulcoLax® Dragées, DulcoLax® Zäpfchen u. DulcoLax® NP Tropfen ohne ärztl. Abklärung der Verstopfungsursache nicht täglich oder über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. DulcoLax® Dragées u. DulcoLax® Zäpfchen: Tragen nicht zur Gewichtsreduktion bei. Der gleichzeitige Gebrauch von anderen Abführmitteln kann die Nebenwirkungen im Magen-Darmtrakt verstärken. DulcoLax® Dragées: Enthält den Farbstoff Gelborange S, Lactose u. Sucrose. DulcoLax® NP Tropfen: Enthält Sorbitol und Natriumbenzoat. Packungsbeilage beachten. Apothekenpflichtig.  

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke 

A. Nattermann & Cie. GmbH, Brüningstraße 50, 65929 Frankfurt am Main 

Stand: August 2023